Ausgangssituation
Lehrkräfte stehen täglich vor großen Herausforderungen: Kinder sollen zu selbstverantwortlichen, kooperationsfähigen, kreativen und lernkompetenten Menschen erzogen werden. Es gilt, aggressive Kinder zu bremsen, traurige Kinder zu trösten, schüchterne Kinder einzubeziehen, gelangweilte Kinder zu motivieren, Streithähne zu trennen, jedes Kind individuell zu fördern und das am besten alles gleichzeitig. Jedes fünfte Kind fällt durch emotionale und Verhaltensprobleme auf.
Gerade im Umgang mit kritischen Situationen fühlen sich viele Lehrkräfte unsicher. Um professionell agieren zu können (statt zu re-agieren, d.h. statt genervt zu sein, zu schimpfen oder sich angegriffen zu fühlen …) brauchen Sie Beziehungskompetenz. KlasseTeam stellt „ein hervorragendes Instrumentarium zur Verfügung, um Lehrerinnen und Lehrer in ihrem pädagogischen Auftrag konkret und praxisnah zu unterstützen“ (Prof. Dr. Dr. Beer). Anhand von typischen Szenen aus dem Schulalltag werden praxiserprobte Methoden aufgezeigt, um den zunehmenden Verhaltens-, Konzentrations- und Leistungsproblemen von Kindern mit einer positiven Haltung und geeigneten pädagogischen Mitteln zu begegnen, die sich unmittelbar im pädagogischen Alltag umsetzen lassen. Die systematische Erweiterung der Handlungskompetenz stellt gleichzeitig eine wirksame Burnout-Prophylaxe dar.
Das Training wurde an der LMU München im Auftrag des Bayerischen Ministeriums für Unterricht und Kultus entwickelt und ist bindungs- und systemtheoretisch fundiert. Es stellt eine Adaption der erfolgreichen Trainingsprogramme FamilienTeam (für Eltern) sowie ProfiTeam (für pädagogisches Fachpersonal in Krippe, Kindergarten und Hort) dar.
Inhaltliches Herzstück ist das „Emotions-Coaching“: d.h. Kinder beim Umgang mit ihren Gefühlen anleiten und ihnen helfen, selbst Lösungen für Probleme zu entwickeln – eine zentrale Kompetenz, die in späteren „konfliktlastigeren“ Einheiten (im roten Bereich) wie-der aufgegriffen und vertieft wird (z.B.: akute Konflikte, wiederkehrende Probleme, Strei-tigkeiten zwischen Kindern). Auch Gespräche mit den Eltern profitieren von der Fähig-keit, ein guter „Emotions-Coach“ zu sein.
10 Schritte
- Selbstfürsorge: immer wieder „auftanken“
- eine von Respekt, Vertrauen und Wertschätzung getragene Bindungsbeziehung aufbauen
- Kinder bei der Regulierung ihrer Emotionen unterstützen
- Disziplinproblemen einfühlsam vorbeugen bzw. konsequent begegnen
- in kritischen Situationen (z.B. Stören im Unterricht) professionell handeln
- gemeinsam mit den Kindern konstruktive Lösungen für wiederkehrende Probleme erarbeiten
- Schüler/innen in ihrer Konfliktlösekompetenz stärken,
Mobbing vorbeugen - „schwierige“ Kinder verstehen und fördern
- im pädagogischen Team an einem Strang ziehen
- Eltern „ins Boot“ holen und Elterngespräche konstruktiv führen
Rückmeldungen von Lehrern
- Die Philosophie von KlasseTeam verschafft mehr Gelassenheit im Schulalltag. Die Werkzeuge von KlasseTeam sollten für jeden Lehrer zur Verfügung
stehen. - Mir ist jetzt bewusst, dass ich für mich selbst sorgen muss und vor allem darf. Das hilft mir, bei unwichtigen Dingen Abstriche zu machen und mir schöne Aktivitäten vorzunehmen, auf die ich mich freue.
- Ich fühle mich nicht mehr gleich angegriffen. Ich weiß nun, wie ich die Situation professionell angehen kann. Das gibt mir Gelassenheit.
- Gerade zu den „Problemschülern“ meiner Klasse habe ich eine Vertrauensbeziehung aufbauen können.
- Es ist erstaunlich, wie sich „Streithähne“ beruhigen, wenn jeder gehört wird („was wolltest du?“ – statt „was hast du getan?“) und sie dann noch zu gemeinsamen Lösungen kommen!
- „Wir gemeinsam für das Kind“: Die Eltern werden ins Boot / auf die gleiche Seite des Flusses gebracht, sind „Partner“, nicht Gegner.